Bonn – ehemalige Hauptstadt, UN-Stadt, Postkoloniale Stadt
Neben Metropolen wie Berlin, London und Paris hat Bonn eher den Charakter eines Geheimtipps unter den bekannten Hauptstädten. Dennoch geht beispielsweise unser aktuelles Grundgesetz auf die Bundeshauptstadt Bonn im Jahr 1949 zurück, die nach dem Fall der Mauer bis 1999 Regierungssitz blieb.
Neben den historischen Strukturen der heutigen Bundesstadt mit ihrer schwindenden bundespolitischen Bedeutung, den Herausforderungen des Strukturwandels, neoliberaler Stadtentwicklung und den Ansätzen einer lebenswerten Stadt haben wir auf dieser Exkursion auch die internationale Verflechtung Bonns als UN-Standort und Magnet für internationale Institutionen und Nichtregierungsorganisationen betrachtet. Während die sozial-, politik-, wirtschafts- und stadtgeografischen Inhalte zwischen räumlichen und zeitlichen Perspektiven oszillierten, sprang die Umsetzung des Hybridformats zwischen Online- und Offline-Erfahrungen. Geleitet von der App Digiwalk, deren Inhalte wir Studierenden und Lehrenden des Geographischen Instituts der Universität Bonn verdanken, konnten wir individuell und in Kleingruppen Highlights des Bonner Stadtgebiets erkunden, darunter auch Komponenten eines postkolonialen Stadtrundgangs. Im Plenum besuchten wir Institutionen wie die Vereinten Nationen im virtuellen Raum. Schließlich inspirierte uns ein virtueller Besuch bei Engagement Global zum Thema Globales und Interkulturelles Lernen dazu, die Möglichkeiten und Konzepte des “Lernens vor Ort” auch für Schulen zu überdenken und weiterzuentwickeln.